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Schutzgebiete im Raum Groß-Umstadt

Schutzgebiete im Bereich des Reinheimer Hügellandes

Am Nordrand des Odenwaldes im Übergang zur Untermainebene liegt das weitgehend waldfreie Lößhügelland in einer Höhe zwischen 140 und 280 m. Es wird fast ausschließlich ackerbaulich genutzt. Neben verschiedenen Sonderkulturen finden sich insbesondere in den Hanglagen auch Obst- und Weinbauflächen. Dominierend ragt der längst erloschene Vulkankegel des Otzberges aus dieser Landschaft, die von Lößhohlen und –schluchten zerfurcht wird. Entlang der Fließgewässer finden sich wertvolle Reste ehemals ausgedehnter Feuchtgebiete, während sich Heckenzüge und Streuobstbestände an den Hängen entlang schmiegen. Wiesen-Salbei und Helm-Knabenkraut, Feldhamster, Rebhuhn aber auch Steinkauz und Gartenrotschwanz sowie zeitweise die Wiesenweihe kommen hier noch in kleinen Populationen vor.

Natura 2000-Gebiet „Untere Gersprenzaue" (FFH- und Vogelschutzgebiet), Gesamtgröße ca. 3330 ha. Das NSG "Taubensemd", das Hehnes westlich von Semd sowie Mittel-, Ober- und Lützelforst sowie die angrenzenden Auen der Semme und des Richer Baches sind die Gebietsteile dieses großen Schutzgebietes im Groß-Umstädter Bereich. Schutzgründe: Auenwiesen, Laubmischwälder ebener Lagen mit Vorkommen von Rohrweihe, Wiesenweihe, Wasserralle, Kiebitz, Schwarz- und Rotmilan, Mittel- und Grauspecht, Hirschkäfer, Ameisenbläuling und Rastplatz von Kranichen, Goldregenpfeifern u.a.

 

Naturschutzgebiet „Taubensemd von Habitzheim, Semd und Groß-Umstadt", ausgewiesen 1992, Größe 32,2 ha. Schutzgründe: Grünlandgesellschaften nasser bis trockener Standorte, Wasserflächen, Lößraine. Lebensraum u.a. von Zwergtaucher, Wasserralle, Pirol und Blaukehlchen sowie Breitblättrigem Knabenkraut und Wiesen-Salbei.

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Das Naturschutzgebiet "Herrnberg von Groß-Umstadt" wurde mit Verordnung vom 28. Mai 1996 (StAnz vom 24. Juni 1996) ausgewiesen und umfaßt eine Fläche von ca. 14 ha. Es liegt am südöstlichen Ortsrand von Groß-Umstadt. Es umfaßt die bewaldete Kuppe des Heinrichberges und die unterhalb anschließenden zwischen Rebflächen liegenden südost-süd-südwest exponierten kleinflächig genutzten Hänge des Herrnberges. Kulturhistorisch bedeutsam sind der auf der Kuppe siedelnde Eßkastanien-Laubmischwald und der Wacholderbestand. Auf Teilen des Herrnberges haben sich unter der meist extensiven kleinparzellig wechselnden Bewirtschaftung Grünlandgesellschaften, Gebüsche, Streuobstwiesen mit dazwischen liegenden Brachen, Trockenmauern, gehölzbewachsenen Böschungen, Einzelgehölzen und Säumen erhalten, deren Ausprägungen es zu schützen bzw. zu fördern gilt.

Auf dem Mosaik verschiedener Nutzungsformen, Strukturen und Ausbildung von Pflanzengesellschaften beruht der hohe Artenreichtum, der wesentliche Schutzgrund des Naturschutzgebietes. Es ist mit 295 Gefäßpflanzen überdurchschnittlich artenreich. Pflanzenarten der Roten-Listen kommen nur wenig vor, als selten einzustufende in ihren Beständen rückgängige Pflanzenarten sind dagegen häufig anzutreffen. Das Vorkommen zahlreicher seltener typischer Vogel-, Kriechtier-, Schmetterlings-, Heuschrecken- und weiterer Insektenarten, nach dem Schutzwürdigkeitsgutachten werden mehr als 60 Arten in den Roten Listen geführt, deutet auf die hohe faunistische Bedeutung des Naturschutzgebietes.

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Das Naturdenkmal "Steinbornshohl" in Groß-Umstadt ist eine typische Lößschlucht im Raum Groß-Umstadt und daher als besonders geschützter Lebensraum ausgewiesen.

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Schutzgebiete im Naturraum "Sandsteinodenwald"

Das stark zertalte Buntsandsteintafelland erreicht hier Höhen zwischen 200 und etwa 360 m.
Die ehemals weit verbreiteten bodensauren Buchen-Eichenwälder wurden durch die Forstwirtschaft vergangener Jahrhunderte auf großen Flächen in Kiefernforste umgewandelt.
Landwirtschaftliche Nutzung findet überwiegend auf Grenzertragsböden in den Tallagen und im Bereich von Rodungsinseln statt. Neben der vorherrschenden Grünlandnutzung sind hier Streuobstbestände um die Ortslagen sowie zahlreiche Hecken für das Landschaftbild prägend.
Heidekraut und Heidelbeere, Mausohr, Neuntöter und Haubenmeise finden hier geeignete Lebensräume.

Naturschutzgebiet „Bruchwiesen von Dorndiel", ausgewiesen 1990, Größe 8,7 ha. Schutzgründe: Wasserflächen, Grünlandgesellschaften und Röhrichte. U.a. Brutplatz von Zwergtaucher, Teichralle und Teichrohrsänger.

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Naturschutzgebiet „Sandsteinbrüche am Burzelberg bei Frau Nauses", ausgewiesen 1994, Größe 19,5 ha. Schutzgründe: Felswände aus Sandstein mit wärmeliebenden Saumgesellschaften. Vorkommen u.a. von Turteltaube, Neuntöter, Zauneidechse und Glattnatter.

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Natura 2000-Gebiet „Felswände des nördlichen Odenwaldes" (Vogelschutzgebiet), Gesamtgröße ca. 49 ha. Schutzgrund: Wanderfalke.

Natura 2000-Gebiet „Wald bei Wald-Amorbach" (FFH-Gebiet, südlich von Dorndiel), Gesamtgröße ca. 270 ha. Schutzgründe: Buchenwälder. Vorkommen u.a. von Grau- und Schwarzspecht.

 

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